AUFFÜHRUNG IM SCHULJAHR 2025:
Der Begründer der Massenpsychologie Gustave Le Bon geht davon aus, dass Menschen sich als Teil der Masse anders verhalten als sonst, sie seien enthemmt und würden eher dazu neigen Gewalt anzuwenden, seien opferbereiter.
Als soziale Wesen können Erlebnisse in der Masse für Menschen großartige Momente sein zum Beispiel bei Konzerten, beim Sport oder auch als Teil einer virtuellen Community. Doch wo ist der Kipppunkt? Wann muss man sich gegen die Masse stellen und „nein“ sagen?
Mit dem Fokus auf das Phänomen „Masse“ versucht sich die Theater-AG MS/Oberstufe der Staudinger-Gesamtschule in dem Stück „Die Welle“ nach Morton Rhue dem Unbegreiflichen zu näheren:
Wie kann es sein, dass eine ganze Nation Menschenrechte mit Füßen tritt und sich einem verbrecherischen System unterwirft? Wieso gibt man die demokratische Freiheit auf, um sich einem totalitären Staat unterzuordnen?
Aufführungstermine:
Montag 24.2., Dienstag, 25.2., Mittwoch, 26.2. jeweils um 19 Uhr.
AUFFÜHRUNG IM SCHULJAHR 2023:
“Nichts”
von Jane Teller
Regie: Beate Graf/ Fotos: © Johannes Meschede/ 2023
„Nichts bedeutet irgendetwas, deshalb lohnt es sich nicht, irgendetwas zu tun“ ist der zentrale Satz des Stücks, das an der Staudinger-Gesamtschule aufgeführt wird. Mit dieser Aussage verlässt der Jugendliche Pierre Anthon eines Tages unvermittelt sein Klassenzimmer, setzt sich in einen Pflaumenbaum und lässt seine Mitschüler ratlos zurück. Pierre Anthons nihilistische Weltsicht irritiert und provoziert. Um sich selbst und auch Pierre Anthons zu überzeugen, dass seine pessimistische Aussage falsch ist, beginnen seine Klassenkameraden, in einem alten Sägewerk einen „Berg aus Bedeutung“ zu errichten. Dort sammeln sie Dinge, die ihrer Meinung nach das Leben lebenswert und wichtig machen. Doch aus der spontanen Idee, die zunächst positiv anmutet, entwickelt sich schnell eine dramatische Handlung, die nicht mehr steuerbar scheint. Immer größer, immer radikaler sind die Opfer, die die einzelnen Jugendlichen auf dem selbst geschaffenen „Altar“ bringen müssen, bis die Situation endgültig eskaliert.
Mit „Nichts“, einem Roman der dänischen Autorin Janne Teller aus dem Jahr 2000, wagt sich die Regisseurin Beate Graf mit ihrer Theatergruppe an ein kontrovers diskutiertes Werk, das aufgrund seiner nihilistischen Aussagen umstritten ist. Die 16 jungen Schauspieler jedoch haben sich den Stoff selbst ausgesucht und den Roman in eine Bühnenfassung gebracht. Sie fasziniert das intensive Stück, das nach dem Sinn des Lebens fragt und aufzeigt, wie gruppendynamische Prozesse zu einer Eskalation führen können, die keiner vorausahnt. Das Stück zieht die Zuschauer direkt in den Bann, denn die Handlung findet in der Mitte des Raumes statt. Das Publikum sitzt um die Bühne, ist damit unmittelbarer Zeuge der sich zuspitzenden Handlung und stellt sich zwangsläufig auch selbst die Frage: Hat Pierre Anthon recht? Bedeutet wirklich nichts irgendetwas?
Die Frage nach dem Sinn der Lebens und der eigenen Existenz macht „Nichts“ zu einem zeitlosen und absolut sehenswerten Stück.
AUFFÜHRUNG IM SCHULJAHR 2022:
“Mr. Pilks Irrenhaus “
von Ken Campbells
Regie: Beate Graf/ Fotos: ©Sacha Wühle & Johannes Meschede/ 2022
Alle Liebhaber des Absurden, Grotesken und des britischen Humors kamen bei der Aufführung der Theater-AG dieses Jahr voll auf ihre Kosten. Beate Graf, Regisseurin des Stücks, entführte das Publikum mit ihrer Theatertruppe in „Mr. Pilks Irrenhaus“.
Das, was die insgesamt 21 Schüler*innen auf die Bühne brachten, ist unterhaltsamer Irrsinn in seiner besten Form. „Nach zwei Jahren Pandemie wollten die Jugendlichen unbedingt etwas Lustiges, Verrücktes spielen“, erklärt Beate Graf die Auswahl des Stücks.
Und tatsächlich passte Ken Campbells Nonsense-Stück sehr gut in die momentane Zeit. In den collagenartigen Miniszenen entfalteten sich surreale Handlungen, in denen sich die Figuren permanent fragten: Ist das, was passiert, Wirklichkeit oder Illusion? Es passierten Dinge, die die Charaktere verunsicherten, an ihrer Wahrnehmung zweifeln ließen und die zugleich brüllend komisch waren. Der oft schwarze, derbe Humor forderte die Lachmuskeln des Publikums heraus. Absolut sehenswert!