Im Rahmen des Werkjubiläums hatte unsere Bienen-AG besonderen Besuch von der Universität Freiburg: Professor Straw und sein Assistent kamen vorbei, um uns einen spannenden Einblick in ihre Forschung zu geben. Die beiden beschäftigen sich mit der Frage, ob Bienen eine sogenannte kognitive Karte im Kopf haben, also eine Art inneres Navi, mit dem sie sich orientieren können.
Klingt erstmal ziemlich kompliziert, aber der Professor hat den AG Teilnehmer*innen das alles super einfach erklärt.
Er erzählte der AG, wie sie versuchen, dieser spannenden Frage nachzugehen – und zwar mit Hilfe von Drohnen. Sie kleben einer Biene einen winzigen Reflektor auf den Rücken, und dann fliegt die Drohne der Biene automatisch hinterher. Das Ganze funktioniert mit Infrarot-Technik, die den Reflektor erkennt und so die Position der Biene verfolgen kann. Die große Drohne, die dafür benutzt wird, wiegt stolze 8,5 Kilogramm und fliegt der Biene automatisch hinterher trotzdem wird sie natürlich nicht einfach allein losgeschickt, sondern immer von Menschen überwacht, falls doch mal was schiefgeht.
Im Anschluss hatte die kleine Gruppe die Möglichkeit, in einer kleinen Fragerunde mehr über das Projekt zu erfahren. Professor Straw erzählte der Bienen AG, dass sie im Herbst 2024 damit begonnen haben, Bienen am Kaiserstuhl auf einem Feld zu verfolgen. Vorher hatten sie sich im Labor unter dem Mikroskop intensiv mit dem Bienenhirn beschäftigt. Das Ganze ist technisch ziemlich aufwendig – allein die große Drohne mit der kompletten Forschungsausstattung kostet rund 11.000 Euro. Die kleinere Version, die zu Testflügen wo sie als ,,Biene’’ agiert genutzt, liegt bei etwa 1.000 Euro.
Diese beiden Drohnen hatte der Professor auch mitgebracht und auf dem Sportplatz die kleine auch vorgeführt das es zu gefährlich wäre die große losfliegen zu lassen. Er erklärte den Schülern und Schülerinnen dabei, wie sie funktioniert und wie sie bei der Forschung eingesetzt wird. Zum Abschluss des Besuchs gab es dann noch eine kleine Präsentation, in der Professor Straw der
Gruppe exklusive, bislang unveröffentlichte Videoaufnahmen von den Drohnenflügen zeigte. Das fanden die meisten richtig beeindruckend!
In der Präsentation erzählte er auch, dass sie an einem normalen Forschungstag bis zu 20 Bienen verfolgen. Außerdem sprach er über eine mögliche Anwendung der Technik bei einem aktuellen Problem: der Asiatischen Hornisse. Diese ist in Deutschland nicht heimisch, breitet sich aber immer weiter aus und gefährdet heimische Insekten. Der Professor meinte, man könnte vielleicht auch diesen Hornissen Reflektoren anbringen, um ihre Nester zu finden und sie dann gezielt und fachgerecht entfernen zu lassen.
Alles in allem war der Besuch nicht nur super spannend, sondern auch total inspirierend. Es war beeindruckend zu sehen, wie moderne Technik in der Forschung eingesetzt wird – und das mitten in unserer Bienen-AG!
Text: Unai aus der 8a