Achtung?!- Radikalisierung geht uns alle an!
Bereits am 21.11.2023 fand im Spiegelsaal des Kinder-Jugendtreffs Haslach für unsere neunten Klassen ein Präventionstheaterstück des Theaters Q-Rage statt. Die Überschrift Achtung! in Verbindung mit der Organisation KONNEX, hat zu Beginn nichts ausgesagt und so war es interessant zu beobachten was hier gleich in einer Doppelstunde passieren wird.
Als interkatives Theaterstück eingeführt, begannen die
Schauspieler:innen sich in die Rollen zu begeben. Eine Leinwand, auf der
immer wieder kurze Sequenzen zum Stück eingeblendet wurden, diente als Rückzugsort.
Inhaltlich wurden die Jugendlichen mit dem Thema Freundschaft und
Verletzlichkeit konfrontiert. Es wurden exemplarisch die Bereiche
Rechtsextremismus und Salafismus im Spiel herausgearbeitet. Im
Besonderen lag der Fokus darauf, wie anfällig Menschen in verschiedenen
Lebenslagen sind und wie solche extremistischen Kontexte vermeindlich
die Bedürfnisse nach Anerkennung zu Zugehörigkeit bespielen. Aus der im
Theaterstück dargestellten Freundschaft, wurden vom Blick auf die Welt
her, zwei weit entfernte Positionen gezeigt. Inhaltlich sind sich jedoch
die extremen Bereiche in ihren Grundzügen sehr nahe. Andere werden
heruntergemacht, der eigene Status im Zusammenleben wird vermeintlich
erhöht und man stellt sich über Andere. Diskriminierung und Ausgrenzung
auf Grund von Glaube, Religion, Hautfarbe, sexueller Orientierung oder
auch Behinderung sind zur Folge. Freundschaften, Familien und die
Gesellschaft in der wir leben, leiden unter dieser Art der Abschottung,
Herabwürdigung, Ausgrenzung und Selbstüberhöhung. Während des Stücks
unterbrachen die Schauspieler:innen immer wieder und besprachen mit den
Jugendlichen das Gesehene. Wie kommt das Eine zum Anderen? Und die
Jugendlichen beteiligten sich mit ihren Beiträgen aktiv an dieser Form
des Theaters. Sicherlich wurden Dinge auch leicht überzogen dargestellt,
jedoch sollte genau dies die Jugendlichen sensibilisieren, wie einfach
und unterschwellig diese Netzwerke agieren um unsere demokratische Basis
auf der unsere Gesellschaft fußt, zu untergraben und auszuhöhlen.
Nach dem Theaterstück gingen die Jugendlichen in die Pause und
unterhielten sich angeregt über das Stück. Ob nun das Theaterstück ein
Erfolg war oder nicht, lässt sich alleine daran bemessen, dass sich die
Jugendlichen danach angeregt unterhalten haben, egal ob positiv oder
negativ, die Auseinandersetzung fand und findet bis heute statt.
Nach dem im 07. Juli stattgefundenen “Schulaktionstag gegen
Rechtsextremismus – für Vielfalt und Demokratie”, initiiert durch Herrn
Philippi (Mittelstufenleiter) und Jan Kinzel (Schulsozialarbeit), war
dies nun eine erneute Ebene für die Schule und die Jugendlichen, sich
mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Immer wieder braucht es eine
solche Diskussion, um solche gefährlicher Strukturen, die unser
Zusammenleben gefährden, bewusst zu machen.
Text: Jan Kinzel